Wer für ein Eigenheim sparen will, der braucht heutzutage ein ziemlich großes Sparschwein...
Die Umfragen sind sich seit vielen Jahren ziemlich einig: Die Menschen in Deutschland möchten am liebsten im Eigentum wohnen. In der Regel liegen die Anteile der Befragten, die diesen Wunsch äußern, zwischen 70 und 80 Prozent. Doch viele Menschen halten diesen Wunsch nicht mehr für realisierbar: Immer weniger sparen noch mit dem Ziel, Wohneigentum zu erwerben.
Berlin. Nur noch ein Drittel der Menschen in Deutschland spart Geld, um davon in Zukunft Wohneigentum zu erwerben. Mit aktuell 33 Prozent liegt der Anteil der auf Wohneigentum abzielenden Sparer um 10,5 Prozentpunkte niedriger als noch im Frühjahr und 11 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Es ist der stärkste Rückgang, den diese Kennzahl seit dem Jahr 2008 erlebt hat. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die im Auftrag des Verbands der privaten Bausparkassen vom Meinungsforschungsinstitut Kantar durchgeführt wurde.
Befragt wurden etwas mehr als 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren. Die Ergebnisse zeigen, dass der Erwerb von Wohneigentum damit nur noch das drittwichtigste Sparziel der Menschen in Deutschland ist. Immerhin 56 Prozent der Befragten gaben an, für ihre Altersvorsorge zu sparen, 45 Prozent legen Geld für den Konsum zurück. Wohneigentum rangiert als Sparmotiv zudem nur noch ganz knapp vor der Kapitalanlage, die auf 32 Prozent kommt. Einen Notgroschen zurückzulegen ist für 10 Prozent der Befragten ein Sparmotiv.
Wohneigentum für viele unerreichbar
Damit hat der Notgroschen im Vergleich zu früheren Befragungen an Bedeutung gewonnen. Nur 3 Prozent der Befragten gaben an, Geld für die Ausbildung ihrer Kinder zurückzulegen. Die Veränderungen bei der Sparmotivation der Durchschnittsdeutschen geht nach Einschätzung des Verbands der privaten Bausparkassen auf die wirtschaftliche Situation zurück. Hauptgeschäftsführer Christian König sagte in einer Pressemitteilung: „Hohe Preise für Bestandsimmobilien und Neubauten sowie gestiegene Zinsen machen den Kauf für viele unerreichbar.“
Zudem hätten die Diskussionen über das Heizungsgesetz und die Grundsteuer diese Verunsicherung verstärkt. Zu ergänzen ist, dass auch die Eigentumsförderung des Bundes in den letzten Jahren unzuverlässig war, Programme wurden kurzfristig eingestellt, neue Programme kaum abgerufen, weil sie unattraktive Konditionen mit strikten energetischen Anforderungen verbanden. „Hinzu kommt die hohe Grunderwerbsteuer, insbesondere in NRW mit 6,5 Prozent“, ergänzt Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen. „Es wäre wichtig, hier eine Entlastung für die Eigentumsbildung hin zu bekommen.“
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.
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