Problem für die Wärmewende: 60.000 Installateure fehlen

Wärmewende: 60.000 Installateure fehlen

Die Hauseigentümer in Deutschland sollen von Gas- und Ölkesseln auf Wärmepumpen umsteigen – das will die Bundesregierung mit ihrer aktuell viel diskutierten Gesetzgebung erreichen. Doch die Umsetzung könnte durch den Fachkräftemangel im Handwerk behindert werden – zumal sie auch noch mit dem ebenfalls wichtigen barrierefreien Umbau kollidiert.

Die Hauseigentümer in Deutschland sollen von Gas- und Ölkesseln auf Wärmepumpen umsteigen – das will die Bundesregierung mit ihrer aktuell viel diskutierten Gesetzgebung erreichen. Doch die Umsetzung könnte durch den Fachkräftemangel im Handwerk behindert werden – zumal sie auch noch mit dem ebenfalls wichtigen barrierefreien Umbau kollidiert.

Düsseldorf. Knapp 400.000 Heizungsinstallateure gibt es nach Angaben der Branche aktuell in Deutschland. Das sind rund 60.000 zu wenig, schätzt der Zentralverband Sanitär Heizung Klima laut Medienberichten. Bei der Rechnung ist man davon ausgegangen, dass sich nicht alle Installateure ausschließlich mit dem Einbau neuer Heizungen beschäftigen. Neben Instandhaltungsarbeiten an bestehenden Anlagen boomt nämlich auch der barrierefreie Umbau von Badezimmern – angesichts des demographischen Wandels kein Wunder (wir berichteten).

Die Handwerksbetriebe der Branche modernisieren im Jahr rund 900.000 Heizungen und bauen etwa 1,2 Millionen Bäder um, wie der Branchenverband berichtet. Fachliche Sorgen bereitet der Umstieg auf die Wärmepumpe der Branche dabei nicht. „Eine Wärmepumpe einzubauen, ist keine Raketentechnologie. Vieles, was man zum Einbau einer Wärmepumpe wissen muss, ist den Betrieben schon längst bekannt und wird auch in der Ausbildung gelehrt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Helmut Bramann, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Der Nachschulungsbedarf der vorhandenen Fachkräfte sei also nicht dramatisch und es gäbe ein großes Angebot an Schulungen, von dem viele Betriebe Gebrauch machten. Zugleich stellen die 60.000 fehlenden Fachkräfte jedoch ein erhebliches Problem für die Umsetzung der geplanten neuen Gesetzgebung zum Heizungsaustausch dar. Hinzu kommt, dass nach Angaben des Statistischen Bundesamtes jeder 5. Beschäftigte der Branche zwischen 55 und 64 Jahren alt ist und daher in nächster Zeit in den Ruhestand gehen wird. In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Beschäftigten in der Branche laut amtlicher Statistik um 9,4 Prozent gesunken (wir berichteten).

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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